Wo soll ich anfangen…vielleicht damit:
Wir haben ein Boot gekauft!
Und nicht irgendeins. Sondern unser Traumboot! Eine Segelyacht, Passport 40ft, mit Bett mittig (für alle Nicht oder Neusegler: ein Bett mittig bedeutet weniger Schaukelbewegung beim Schlafen), Toilette mit integrierter Duschkabine, ein großer Wohnbereich und eine Gästekabine. Achso und nicht zu vergessen, ein richtiges Steuerrad wie in den Piraten-/Wikingerfilmen hat sie auch!!!
Nach immer wieder Schauen auf Craiglist und Yachtworld haben wir das Bötchen entdeckt und gleich eine Mail mit Besichtigungsanfrage an den Makler gesendet. Da wir mal wieder Hafenluft schnuppern wollten, sind wir zur Marina gefahren, wo auch das angebotene Segelboot steht.
Mal ans Häuschen vom Makler geklopft, ist dieser doch tatsächlich da und lädt zur spontanen Bootsbesichtigung ein. Wir freuen uns natürlich über die Spontanität und folgen Martin über den Steg. Als wir “Pikaia” (so wurde sie vom Voreigner benannt) betreten, fällt uns dann sofort etwas auf: Das Raumgefühl. Denn es fühlt sich nicht bedrängt und verwinkelt wie auf anderen Booten an, sondern schön geräumig.
Und so finden wir immer mehr schöne Details, in die wir uns verlieben. Doch wir wollen uns nicht drängen, eine Woche später ist der Deutschlandbesuch geplant. Falls sie danach noch da sein sollte, würden wir wahrscheinlich mit einem Gutachter wieder kommen.
Während unseres Besuches dachten wir immer mal wieder an „Pikaia“, malten uns aus, wie es wohl wäre darauf zu leben und erzählten auch schon unseren Familien von dem Boot. Und als wir dann wieder zurück kamen erfuhren wir: Die schöne Pikaia war noch nicht verkauft! So schrieben wir einen Tag nach meinem Geburtstag mit Martin und einem Gutachter aus der Nähe und vereinbarten für den 8. Januar eine Boat Survey, also eine Begutachtung.
Zwei Tage vorher fing schon die Aufregung an. Wie wird das werden? Was müssen wir alles fragen und welche Fachbegriffe sind wichtig?? Nochmal googeln wie das auf englisch heißt. Während Max sich mit seiner Aufregung eher in sich zurückzieht, rede ich wie ein Wasserfall. Super Kombi! Aber so ist das halt manchmal. Wir wussten ja beide woran es lag…
Und dann kam er. Der große Tag. Dazu hatten wir schön verregnetes Pacific-Northwest-Wetter und einen frischen Wind. Trotz mehrerer Schichten Kleidung und Lederhandschuhe (die sich gar nicht für das nasse Wetter eignen!) waren wir am Ende des Gutachtens durchgefroren. Nach circa 5/6 Stunden war das Gutachten vorbei. Wir sind erleichtert. Nicht nur des Wetters wegen, sondern vor allem weil unser Gutachter Paul uns mitteilte, dass er keine größeren Schäden oder Beanstandungen gefunden hat.
3 Tage später bekamen wir dann das schriftliche Ergebnis vom Gutachter. Es gibt hier und dort Sachen zu verändern, reparieren und erneuern, aber keine großen Baustellen. Wir schauen uns an und wissen: DAS ist es. Das ist unser Boot! Unser Traum wird wahr! Wir können es noch gar nicht glauben und sind aufgeregt wie 2 Kinder vor Weihnachten…